Damit der „neue“ Drobollacher Platz multifunktional genutzt werden kann, soll er zunächst begradigt und der hierdurch entstehende Höhenunterschied zum vorhandenen Gelände mit Gabionen befestigt werden. Zudem stehen Leitungsverlegungen sowie Kanal- und Wasseranschlussarbeiten für das geplante Veranstaltungsgebäude an. Zur Durchführung dieser Baumaßnahmen, die Ende April 2023 beginnen sollen, sind im Vorfeld Mulch- und Rodungsarbeiten notwendig: Sowohl Brombeerhecken als auch der Wildwuchs im Randbereich müssen zur Umgestaltung des Platzes, der neuer Mittelpunkt und Ort der Begegnung in Oberwalluf werden soll, weichen.
Um dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) Rechnung zu tragen, das Fäll- und Schnittverbote in der Baum- und Gehölzpflege regelt (§ 39 BNatSchG), wird die Gemeinde Walluf diese vorbereitenden Arbeiten noch vor dem 28. Februar 2023 ausführen. Denn laut BNatSchG ist in der dann beginnenden Zeitspanne vom 1. März bis 30. September - landläufig als Vogelschutzzeit bekannt - unter anderem das Fällen und Schneiden von Bäumen, Hecken, lebenden Zäunen und Sträuchern untersagt.
Ziel des BNatSchG ist es, Tiere zu schützen, die Bäume und Sträucher als Lebensraum nutzen. Der Zeitraum berücksichtigt die Reproduktionszeit der meisten Tierarten – Vögel können somit ungestört brüten und Baumbewohner wie Eichhörnchen oder Baummarder ihre Jungen großziehen. Auch Insekten profitieren von der Regelung, denn Hummeln, Bienen oder Schmetterlinge finden im Frühling und Sommer damit mehr nektarreiche Blüten vor. „Aus diesem Grund ist es uns wichtig, die Rodungsarbeiten fristgerecht abzuschließen“, erläutert Bürgermeister Nikolaos Stavridis die frühzeitige Vorbereitung der Baumaßnahme. „Mit der Neugestaltung des Drobollacher Platzes werden Insekten, Vögel und andere Baumbewohner aber wieder ein schönes Zuhause hier in der Oberwallufer Ortsmitte finden. Denn im Zuge des Platzausbaus ist auch an Wiesen, Bäume und Sträucher gedacht.“