Walluf. (mh) – „Schon als kleines Kind hatte ich bereits den Wunsch, einmal Weinkönigin zu werden“, berichtet Lilly Scherer mit voller Vorfreude auf ihre Krönung. Diese findet am Sonntag, dem 20. Juni, 11 Uhr, am Wallufer Weinfass statt. Gleichzeitig übernimmt Stella Fries das Amt als ihre Weinprinzessin.
Mit dem Krönungsakt, der wegen der Absage des Wallufer Weindorfes aufgrund der Restriktionen der Pandemie in kleineren Kreis erfolgen soll, endet die Zeit ohne Weinmajestäten in der ältesten Weinbaugemeinde im Rheingau. Letzte Weinkönigin war Tatjana Schmidt. Ihre Regentschaft begann 2015 und endete 2017.
„Dass ich meinen Kinderwunsch nun erfüllen und Wallufer Weinkönigin werden möchte, ist vor allem familienbedingt“, begründet die Siebzehnjährige ihre Bewerbung. Ihr Vorbild ist, wie sie sagt, „meine Tante Daniela Fleschner, die einstige Eltviller Weinkönigin. Sie habe sich bereits mit 15 Jahren beworben, „aber da war ich noch zu jung für dieses Amt“.
Als Verbindung zum Wein weist sie auf ihre Mutter hin, seit fünf Jahren Betreiberin der Gutsschänke „Auf der Hub“ im Gemeindeteil Oberwalluf. Es habe ihr Spaß bereitet, darin im Service ihrer Mutter behilflich zu sein. Dabei habe sie auch viel Wissenswertes über den Wein erfahren. Sie selbst trinke, fügt sie lächelnd hinzu, „gerne einen milden Wallufer Riesling.
Um auch beruflich erfolgreich sein, bereitet sich Lilly gegenwärtig auf ihr Fachabitur „Mediengestaltung“ vor. Welche Richtung sie danach einschlagen werde, wisse sie im Augenblick noch nicht so genau, „denn es gibt viele Möglichkeiten“. Was sie jedoch genau im Blickfeld hat, ist der Erwerb des Führerscheins, „denn ich möchte so bald wie möglich selbst mobil werden“.
Als ihre Hobbies nennt Lilly das Reiten, „das ich seit nunmehr 11 Jahren betreibe und das mir großen Spaß und viel Freude bereitet. Ein wenig Wehmut klingt aus ihrer Stimme, als sie über das vor Kurzem verstorbene Pferd berichtet, „auf dem ich so gerne geritten bin“.
Außer Musik, Fotografieren und Malen ist sie eng mit der heimischen Fastnacht verbunden. Im Niederwallufer Carnevalverein (NCV) „Die Liehbeitel“ war sie in der Kampagne 2012/2013 Prinzessin. Im Oberwallufer Carnevalverein gehört sie den „Quasselstrippcher“ an, die jedes Jahr ihr närrisches Publikum hell begeistern. Bedauerlich ist, so Lilly, „dass wir in diesem Jahr wegen Corona nicht auf der Bühne stehen konnten“.
Augenblicklich sei sie damit befasst, ihre Rede für die Krönung vorzubereiten, „die ich frei halten möchte“. Viel Zeit habe sie inzwischen investiert, um sich über die Arbeit im Weinberg zu informieren und dabei fachliches Wissen zu erwerben.
„Nachdem mich meine Mutter öfters zu Weinfesten mitgenommen hat, finde ich das Amt einer Weinprinzessin als „cool“, begründet Stella Fries ihre Bewerbung. Allzu gerne unterstütze sie Weinkönigin Lilly, „denn ich bin mit ihrem Bruder befreundet“.
Stella ist 20 Jahre jung und absolviert gegenwärtig eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Nachdem sie einige Jahre dem Kinderelferrat des NCV angehörte, tanzt sie seit nunmehr 12 Jahren in der Garde.
Stella Fries (links) und Lilly Scherer (rechts) freuen sich auf ihre neuen Aufgaben als Wallufer Weinkönigin und Weinprinzessin.